Identity Circle – wer oder was bestimmt unsere Identität?

Der Begriff „Identität“ kommt aus dem Lateinischen („idem“ = derselbe, dasselbe). Im Kern geht es um die Echtheit einer Person, Unternehmung oder Organisation und die völlige Übereinstimmung mit dem, was sie ist oder als was sie bezeichnet wird. Gleichzeitig grenzt wahre Identität von anderen ab, ist Voraussetzung für Individualität und Charakter.
Identität ist weder statisch vorhanden noch unveränderlich. Vielmehr entwickelt sich Identität in einem organischen Prozess, insbesondere weil sie – wie unsere ganze menschliche Existenz – gewissen sich verändernden Rahmenbedingungen und unterschiedlichen systemischen Kontexten unterworfen ist sowie aufgrund von persönlicher Selbsterkenntnis und Willenskraft Veränderung, Korrektur oder Reife erfahren kann.

Identität klärt sich auf dem Weg achtsamer Selbsterkenntnis.

Man kann ein Leben, ein Unternehmen oder eine Organisation ohne Ziel, ohne eigene Wertvorstellungen und ohne jegliche Selbstwahrnehmung führen und sich stattdessen von außen diktieren lassen. Doch darf man sich dann nicht darüber beschweren, dass man sich innerlich „ewig“ unzufrieden auf der planlosen Suche nach dem Sinn und Glück des Lebens befindet bzw. als Unternehmen oder Organisation hinter den Möglichkeiten zurückbleibt.
Ich vertrete die Meinung, dass es „fast“ nie zu spät ist für eine Reise nach innen – zu den eigenen kostbaren Ressourcen, zur eigenen unverwechselbaren Identität. Gerade für Unternehmen oder Organisationen kann ein bewusster strategischer Identitätsprozess existenzsichernd und in Zeiten des Wandels sinnvolle Grundlage für einen soliden Veränderungsprozess sein.
Klar ist auch, dass sich die Identität eines Menschen, eines Unternehmens oder einer Organisation nicht in ein enges Modell pressen lässt.
Identität ist komplex, individuell, multidimensional und in letzter Konsequenz unverfügbar.
Ein konstruktiver Prozess der Identitätsgestaltung braucht daher einen unvoreingenommenen, weiten Raum sowie kompetente und vertrauensvolle Wegbegleitung auf Basis offener und zugleich zielführender Fragen und Methoden.
(c) Identity Circle | Daniel Börnert mindfulbranding

Das Modell des „Identity Circle“ nähert sich unserer Identität über die Beantwortung der klassischen W-Fragen an.

WORIN leben wir? In welchem Umfeld, in welchem System oder in welcher Welt sind wir aktiv? Herkunft, Beziehungen, Kultur, Tradition oder Religion sind beispielhafte Elemente, die zum Gesamtbild beitragen, wer wir sind.
WER sind wir? Wie lautet unser Name, was bedeutet er und welchen Einfluss hat sein Ursprung auf unsere Identität? Als wer werde ich von anderen wahrgenommen und erkannt?
WAS macht uns aus? Über welche Ressourcen verfügen wir? Welche Fähigkeiten sind uns in die Wiege gelegt und welche Fertigkeiten haben wir im Laufe der Zeit durch Anstrengung erworben? Sprechen wir von intrinsisch motivierten Talenten oder stellen diese lediglich eine Projektion von Erwartungen anderer an uns dar? In welchen Rollen finden wir uns in unterschiedlichen Kontexten wieder?
WIE agieren wir? Welche Eigenschaften, Tugenden und Werte machen uns glaubwürdig, besonders und treiben uns an?
WOZU existieren wir? Was ist unser Sinn und Ziel, Kern unserer individuellen Identität? Der Ansporn Tag für Tag das zu tun, was wir tun?
Das Problem vieler künstlicher, austauschbarer Identitäten und Marken ist, dass sie sich von der Schale und vom Außen – also von ihrem Umfeld her – definieren. Angespornt von dynamischen Trends, fremden Ansprüchen oder Vorbildern und fremden Identitäten, die man zu kopieren versucht – natürlich in letzter Konsequenz vergeblich.

Gesunde Identität entfaltet sich immer vom Kern und von innen nach außen.

Menschen, Unternehmen und Organisationen verfügen dann über eine geklärte und vor allem glaubwürdige Identität, wenn sie sich ihrer individuellen Ziele, Werte und Ressourcen bewusst sind. Diese werden nicht maßgeblich von außen, sondern von der ehrlichen und mutigen Auseinandersetzung mit den eigenen Potenzialen und Grenzen bestimmt.
Gelingt es uns, die drei folgenden Bewusstseinsebenen nachhaltig zu aktivieren, werden unsere Vorhaben gelingen und uns glücklich stimmen. Statt zu zweifeln oder uns zu sorgen, befindet sich unser Leben und Wirtschaften im zufriedenen Flow. Übrigens trotz aller Herausforderungen und Hürden, die sich nicht einfach in Luft auflösen werden. Genau in diesem Zustand können wir davon ausgehen, dass wir unserer wahren Identität zumindest ganz nah auf den Fersen sind.

1. SELBSTBEWUSSTSEIN

Wir nehmen uns achtsam mit all unseren Facetten und Ressourcen wahr. Wir kennen unsere Möglichkeiten und Grenzen. Unsere Rollen sind geklärt. Wir kennen den Wert unserer Individualität.

2. ZIELBEWUSSTSEIN

Sinn, Ziel und Ansporn unserer Reise stehen fest und bestimmen ganzheitlich unser tagtägliches Denken, Fühlen und Handeln.

3. WERTEBEWUSSTSEIN

Konstruktive Werte verleihen unserem Selbst Charakter und Orientierung sowie unserem Ziel Richtung. Sie begnügen sich niemals als reiner Selbstzweck, sondern beeinflussen und prägen immer auch unser Umfeld.

4. UMFELDBEWUSSTSEIN

Wenn wir uns als Individuum, Organsiation oder Unternehmen selbst bewusst sind, können wir den uns entgegenkommenden Chancen und Herausforderungen so begegnen, wie es uns entspricht. Weil wir unsere eigenen Potenziale entfalten, werden wir von unseren Zielgruppen als glaubwürdig wahrgenommen. Und wir verfügen über Differenzierungskraft.

Neurowissenschaftliche Erkenntnisse nutzen unserer Identitätsentfaltung.

Nur wenn die drei Bewusstseinsebenen geklärt sind, werden wir auch in unserem Umfeld Vorbild und Hoffnungsträger sein können. Insbesondere unser Ziel- und Wertebewusstsein entscheiden darüber, ob es uns gelingt, andere Menschen, Unternehmen und Organisationen auf unserer Reise mitzunehmen. Einen wichtigen Anreiz und Grund dafür liefern uns die Neurowissenschaften.
Vision und Werte setzen Bildwelten in uns und anderen frei. Und gute Bilder erzeugen positive Emotionen.
Auf Grundlage von Emotionen treffen wir maßgeblich unsere Entscheidungen und leiten davon entsprechendes Verhalten ab. All dies geschieht im sogenannten Limbischen System. Der Bereich unseres Gehirns, in dem Emotionen verarbeitet werden – mal bewusst, mal unbewusst. Ein klares Ziel- und Wertebewusstsein fundiert mit seinen konkretisierten Bildwelten vor allem diese Region unseres Gehirns und macht Entscheidungen grundsätzlich beeinflussbar. Verharren wir stattdessen nur auf rationalem und analytischem Denken, auf Verständnis und Sprache – verortet im Hirnbereich unseres Neocortex oder Großhirns – so trägt dies allein nur relativ wenig zu Entscheidungen und zum Handeln bei. Neben der doch eher sachlichen Antwort auf die Fragen, wer wir sind und was uns ausmacht, sind es vor allem die emotional geprägten Fragen nach dem Wie und Wozu, die uns in unserem Umfeld besonders und einprägsam machen.

Auf dem Weg zu Ihrer unverwechselbaren Identität möchte ich Ihnen auf Basis des Identity Circles folgende drei Fragen stellen:

  • Wo nehmen Sie in Bezug auf Ihre Identität aktuelle Defizite wahr?
  • Welches Potenzial möchten Sie entfalten?
  • Sind Sie bereit, sich dahingehend zu verändern – mit aller Konsequenz?
Als neuro-systemischer Berater und Coach unterstütze ich Sie mit den richtigen Fragen und Methoden sowie einer guten Portion Empathie und Leidenschaft auf Ihrer Entdeckungsreise hin zur unverwechselbaren Identität. Kommen Sie gern auf mich zu oder vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch.
Foto: Gerd Altmann (pixabay.com)

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