Vision trifft auf Intuition

Die Identität eines Menschen, eines Unternehmen oder einer Organisation definiert sich nicht allein dadurch, WAS man produziert oder leistet. Auch nicht einzig dadurch, WIE etwas zu tun ist, also über welche Talente man verfügt und welche Werte Grundlage des eigenen Schaffens sind.
Um Mitarbeitende, Kunden, Partner oder ganz allgemein andere Menschen für das eigene WAS und WIE zu begeistern, ist es wichtig, zu allererst die Frage nach dem WOZU zu beantworten.
  • Wozu tun wir, was wir tun?
  • Was treibt uns an?
  • Was sind unsere Ideale?
  • Wo möchten wir in 5 bis 10 Jahren stehen?
  • Was wollen wir als Gemeinschaft verändern und erreichen?
Der Psychoanalytiker Erich Fromm hat wunderbar auf den Punkt gebracht, wozu eine klare Vision wichtig ist:
„Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es kein Motiv, sich anzustrengen.“

Ohne Vision keine Inspiration.

Obwohl viele Marken das WAS und WIE kommunizieren, werden die gesetzten Ziele nicht erreicht. Die Kunden sind nicht überzeugt. Die Mitarbeitenden nicht inspiriert. Gerade in gesättigten Märkten reicht das WAS und WIE als Antwort nicht mehr aus, um Menschen für die eigene Identität zu begeistern. Produkt, Qualität oder Werbemittel genügen nicht, um sich von seinen Wettbewerbern unterscheidbar und wiedererkennbar abzusetzen. Und sie dienen letztlich auch nicht als Überlebensstrategie im hart umkämpften Wettbewerb.
Menschen konsumieren nicht vorrangig WAS wir tun, sondern WOZU wir etwas tun. In gesättigten Märkten werden Kaufentscheidungen aufgrund von klaren Überzeugungen und Zielbildern getroffen. Menschen möchten inspiriert und auf emotionaler Ebene erreicht werden. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Emotionen der Ausgangspunkt für unser Denken und Handeln sind. Eine überzeugende Personal oder Corporate Brand setzt daher an Emotionen an. Sie inspiriert. Sie arbeitet inside-out – von ihrem innersten Kern (dem WOZU) nach außen (dem WAS / den Produkten oder Leistungen).
  • Welche Emotionen und Bilder entstehen im Kopf unserer Mitarbeitenden, Kunden oder Partner?
  • Welche Zielgruppen verstehen und teilen unseren tieferen Sinn?
Das WAS und WIE bekommt seine Kraft erst, indem es das WOZU kennt und nichts anderes will als dieses WOZU ins Leben zu bringen. Erst dann sprechen wir von einer wirklich lebendigen Identität, welche über die entscheidende Energie verfügt, um viele Mitstreiter zu gewinnen und nachhaltig zu binden.

Unser menschliches Gehirn ist genau nach diesem Prinzip aufgebaut.

Der Neocortex repräsentiert unseren Verstand. Hier klären wir das WAS und WIE. Hier wird analysiert, geplant und konzipiert. Hier entstehen Strategien und Ziele. Doch wir Menschen wollen nicht nur etwas begreifen, sondern es auch fühlen und Leidenschaft entwickeln. Mit unserem limbischen Gehirn – dort, wo unsere Emotion, wo unsere Kreativität zuhause ist – werden im Wesentlichen unsere Entscheidungen gefällt. Gelingt es einer Marke, das WOZU in Form von Emotionen, Träumen und Visionen zu teilen, wird die Sehnsucht der Mitarbeitenden, Kunden und Partner aktiviert.
Vielen ist nicht bewusst, dass auch unser Bauch über ein Nervensystem verfügt, welches aufgebaut ist wie das Gehirn in unserem Kopf. Stolze 90% aller Informationen gelangen übrigens von unten nach oben, also über den Vagusnerv von unserem Bauch in das limbische System unseres Gehirns. So kann unser „Bauchgehirn“ unser Wohlbefinden beeinflussen – und darüber auch unsere Entscheidungen. Interessant genug, um sich mit dem Potenzial der Intuition, unserem natürlichen „Bauchgefühl“ auseinandersetzen. Ein Bereich, der im Laufe der Menschheit gerade in unseren zivilisierten und gebildeten Kulturen mehr und mehr verkümmert ist. Erziehung und Bildung haben zum Einen dazu geführt, dass wir nahezu alle Prozesse über unseren Kopf oder Verstand steuern. Zudem haben systemisch-gesellschaftliche Zwänge unsere eigentlichen individuellen Talente, Triebe und Motive verdrängt. Möchten wir sie als authentischen Ausdruck unserer Persönlichkeit und als Quelle wirklicher Visionen wiederentdecken, sollten wir unsere Intuition reaktivieren.

Die Methode des Vision Boarding reaktiviert und nutzt unsere Intuition.

Eine Vision, die man allein mit dem Verstand entwickelt, mag noch so perfekt und schlüssig sein. Sie bleibt in der Regel aber leblos, weil sie es nicht vermag, den tiefsten Kern unserer individuellen Identität abzubilden. Und weil sie es nicht schafft, andere Menschen auf leidenschaftlicher Ebene mitzunehmen. Daher nutze ich für meine Visionsberatung und -workshops unter anderem die Methode des Vision Boardings.
Ein Vision Board visualisiert unter kompetenter Anleitung Träume und Visionen mit Hilfe von Bildwelten und Collagen in einem kreativen, agilen und interaktiven Prozess. Damit eine Vision lebendig wird und bleibt, sollte sie auch außerhalb unseres Kopfes visualisiert sein. Dabei nutzen wir als Individuum oder Visionsteam die verborgenen Potenziale unserer Intuition und aktivieren unser Unterbewusstsein. Wir durchbrechen und sprengen gewohnte Muster, die uns unser Alltag diktiert. Wir entwickeln ein wirklich tiefes Gespür und Verständnis davon, was uns antreibt, mit Sinn erfüllt und begeistert. Das, was wir ganz neu entdecken, bündeln wir schließlich in unserem individuellen Vision Statement. Daran richten wir unsere weiteren strategischen Prozesse aus.

Starke Marken verfolgen eine klare Vision, haben starke Überzeugungen und begeistern mit ihrem Charakter viele Menschen. Sie geben Antworten auf die Sehnsüchte unserer Zeit.

Es geht darum, selbst Feuer zu fangen für das, was man tut und wer man ist. Nur so gelingt es, Menschen zu gewinnen, die unseren Glauben teilen. So werden Mitarbeitende uns auch dann die Treue halten, wenn schwierige Zeiten kommen. Es geht darum, Kunden nicht nur etwas zu verkaufen, sondern sie etwas Höheres spüren zu lassen. Etwas, das über das eigentliche Produkt oder die Leistung hinauswächst. Aus diesem Erlebnis heraus, wird der Kunde uns lieben und natürlich auch unsere Produkte und Leistungen in Anspruch nehmen. Nachhaltiger Kaufimpuls wird dadurch erreicht, dass wir unsere Vision mit unseren Zielgruppen teilen und diese an uns partizipieren.
Nur so war es etwa Greta Thunberg mit der Fridays for Future-Bewegung möglich, so viele Menschen für Ihr Anliegen zu mobilisieren. Indem sie davon träumt, wovon viele träumen – von einer Zukunft, die den nachfolgenden Generationen das Überleben ermöglicht. Indem sie die Emotionen und die Lebenswelt ihrer Generation angesprochen hat anstatt nur einen detaillierten Plan oder Maßnahmen vorzustellen.
Sind Sie als Individuum, Führungskraft oder Selbständiger, mit Ihrem Unternehmen oder Ihrer Organisation auf Entdeckungsreise zu Ihrer individuellen Vision und möchten Sie diese mit Ihren Anspruchsgruppen teilen? Dann kommen Sie auf mich zu. Gern unterstütze ich Sie auf dieser inspirierenden Reise.
Fotos: SplitShire, Javier Trueba (pixabay.com)

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